Die Modebranche hat enorme Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Kleidung reist oft um die Welt, von der Baumwollernte in Indien bis hin zum Verkauf in Deutschland liegen teilweise mehr als 34.000 Kilometer- und das für gerade mal 19,99 Euro. Wie geht das? Indem die Produktionskosten minimiert werden, auf Kosten von Arbeitslöhnen, Arbeits- und Umweltschutz. Die Massenproduktion führt zu Überproduktion und verschwenderischer Vernichtung von unverkaufter Ware.
Machen wir ein Schnäppchen für 19,99 € dann zahlt den wahren Preis jemand anderes.
Das hat schwere Folgen für Arbeiter:innen entlang der Wertschöpfungskette und unseren Planeten. Schon der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch 2013 zeigte, dass auch teure Marken daran beteiligt sind. Diese Marken profitieren von größeren Gewinnmargen, anstatt höhere Arbeitslöhne entlang der Wertschöpfungskette zu zahlen.
In der Regel bedeutet ein höherer Verkaufspreis keineswegs höhere Arbeitslöhne entlang der Wertschöpfungskette, sondern nur größere Gewinnmargen für die Labels.
Auf Kosten der Sicherheit und Lebensstandard der Arbeiter:innen werden günstig Kleidungsstücke hergestellt. Dies betrifft nicht nur Bangladesch, sondern ebenso zum Beispiel China und die Türkei. Dem Nachrichtenmagazin CBS News gelangen verdeckte Videoaufnahmen in türkischen Textilfabriken, auf denen zu sehen ist, dass dort vorrangig geflüchtete syrische Kinder beschäftigt waren- teils gerade mal um die 10 Jahre alt. Ausbeutung und katastrophale Sicherheitsstandards sind in der Textilbranche leider an der Tagesordnung.
Auch die gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen der Textilindustrie sind dramatisch:
Baumwolle wird aus genverändertem Saatgut und unter Einsatz aggressiver Chemikalien kultiviert. Das vergiftet einerseits die ohnehin schon ausgelaugten Böden und andererseits die Feldarbeiter:innen, die Pestizide ohne entsprechende Schutzausrüstung versprühen.
Weiter geht es in den Färbereien, wo die Arbeiter:innen oft ohne Schutzausrüstung in der hochgiftigen Brühe stehen. Aus Kostengründen werden diese anschließend ungefiltert in Flüsse und letztendlich ins Meer abgeleitet, wie beispielsweise Greenpeace herausfand.
Die massive Überproduktion ist ein weiteres Problem. Das Europäische Parlament listet hierzu einige schockierende Fakten auf:
- Die Herstellung eines einfachen T-Shirts benötigt 2.700 Liter Wasser. Das ist in etwa die Menge, die wir in zweieinhalb Jahren trinken.
- In 2015 verbrauchte die Textil- und Bekleidungsindustrie 79 Milliarden Kubikmeter Wasser.
- Die Herstellung von Schuhen und Bekleidung verursacht je nach Studie ca. 10% der globalen Treibhausgasemissionen. Das ist mehr als internationaler Flug- und Seeschiffsverkehr zusammen.
Alle fünf Minuten werden 1.000.000 neue Kleidungsstücke hergestellt, wie einem Artikel der Fashion Changers zu entnehmen ist. Dem gegenüber stehen nach einem Bericht der Tagesschau rund 230 Millionen neuwertiger Bekleidungsstücke, die jährlich entsorgt werden. Dazu kommen dann noch die Kleidungsstücke, die wir aussortieren. Rund eine Million Tonnen sind das jedes Jahr laut dem Verein Christliche Initative Romero.
Wir produzieren einen gigantischen Müllberg aus Textilien, beuten Menschen aus und vergiften unseren Planeten nur dafür, dass immer alles günstig verfügbar ist.
Hier unterscheidet sich die Philosophie von INCRABIBLE:
Faire Produktionsbedingungen
Made in Bangladesh? Ja!
Wir sind aber der Überzeugung, dass soziale Verantwortung und niedrigere Herstellkosten (verglichen mit Westeuropa) keine Gegensätze sein müssen.
Unsere Textilien werden unter anderem in Bangladesch hergestellt und stellen dort eine wichtige und faire Einkommensquelle sicher.
Unsere Textilien werden nach den Grundsätzen der Fair Wear Foundation hergestellt. Dies ist eine unabhängige Organisation, die mit Bekleidungsmarken und Textilarbeiter:innen zusammenarbeitet, mit dem Ziel, die Arbeitsbedingungen in den Betrieben nachhaltig zu verbessern. Hierfür werden regelmäßig Audits in den Textilfabriken durchgeführt und Verbesserungsmaßnahmen angeordnet, um die Wahrung der Rechte der Arbeiter:innen sowie eine würdige, sichere und angemessen bezahlte Beschäftigung zu sichern.
Die Fair Wear Foundation arbeitet nach den folgenden acht Grundprinzipien:
- Freie Wahl des Arbeitsplatzes
- Keine Ausbeutung durch Kinderarbeit
- Keine Diskriminierung bei der Beschäftigung
- Rechtsverbindliche Arbeitsverträge
- Zahlung eines existenzsichernden Lohns
- Begrenzung der Arbeitszeit
- Sichere und gesunde Arbeitsbedingungen
- Vereinigungsfreiheit
Materialien
Biobaumwolle:
Die Baumwolle für unsere Kleidung stammt aus Saatgut, das nicht genmanipuliert ist. Beim Anbau kommen keine chemischen Pestizide oder Düngemittel zum Einsatz. Dadurch gelangen keine Schadstoffe in den Boden oder angrenzende Gewässer. Das Wasser kann in den Kreislauf zurückgeführt werden und gilt damit als nicht verloren.
Die Vorteile von Biobaumwolle gegenüber konventioneller Baumwolle im Überblick:
- 91% weniger Verbrauch von Fläche und Grundwasser
- 70% weniger Versauerung von Land und Wasser
- 46% weniger Auswirkung auf die Erderwärmung
- 26% weniger Potenzial für Bodenerosionen
Die Baumwolle für unsere Kleidungsstücke ist zu 100% GOTS zertifiziert. Der Global Organic Textile Standard ist eine weltweit führende Zertifizierungsorganisation mit Blick auf ökologische und soziale Faktoren bei der Verarbeitung von Textilien. Durch eine der strengsten Zertifizierungen in der Textilindustrie wird der Einsatz genetisch veränderten Saatguts sowie schädlicher Chemikalien ausgeschlossen und die Rückverfolgbarkeit der Rohmaterialien über alle Verarbeitungsschritte sichergestellt.
Recycelter Polyester:
Unsere Stücke sollen langlebig und robust sein. Aus diesem Grund kommt ein gewisser Anteil an Kunstfasern zum Einsatz, die zu 100% aus recycelten PET-Flaschen bestehen. Hauptsächlich stammen diese aus China und landen dank ihrer sinnvollen Verwertung nicht auf einer Mülldeponie oder im Meer.
Verarbeitung und Veredelung
STANDARD 100 by OEKO-TEX®
Als eines der weltweit bekanntesten Labels für schadstoffgeprüfte Textilien verlangt diese Zertifizierung, dass keinerlei gesundheits- oder umweltschädlichen Stoffe enthalten sind. Dies umfasst genauso potenziell gefährliche Stoffe, die noch nicht offiziell reglementiert sind. Die strengen Kriterien beziehen sich auf alle Bestandteile der Kleidungsstücke, also auch auf Garne, Fäden und sonstigen Accessoires. Prüfungen erfolgen durch unabhängige Institute.
ECO Passport by OEKO-TEX®
Diese Zertifizierung betrifft die Farben, mit denen unsere Kleidungsstücke bedruckt werden. Sie verlangt das Testen der Farben auf bedenkliche Inhaltsstoffe und stellt damit sicher, dass die Kriterien für eine ökologisch verantwortungsvolle Herstellung erfüllt sind. Die Liste verbotener Substanzen wird jährlich aktualisiert.
Gut zu allen
PETA-approved Vegan
Versteht sich eigentlich von selbst. Unsere Rohteile bestehen zu 100% aus veganen Materialien und sind damit ganz ohne Tierleid hergestellt.
Individuelle Produktion
Wir bei INCRABIBLE möchten, dass jede:r etwas bei uns findet. Aus diesem Grund bieten wir verschiedene Designs auf verschiedenen Farben in verschiedenen Größen an. Leider besitzen wir aber keine Glaskugel, die uns verrät, wovon wie viel nachgefragt wird. Außerdem sind wir der Meinung, dass es nicht nachhaltig ist, einfach "ins Blaue" zu produzieren, um durch größere Mengen ein paar Euro zu sparen.
Wir produzieren daher individuell nur für DICH. Jedes INCRABIBLE Teil wird eigens für dich angefertigt! Damit können wir verhindern, dass unnötig Ressourcen verbraucht werden.
Wir möchten zeitlose und unkomplizierte Street Wear anbieten, die im Alltag getragen werden kann. Aus diesem Grund orientieren wir uns nicht an Trends und bieten keine Kollektionen an, die nach einer Saison out sind.
Mit dieser Strategie können wir das Risiko vermeiden, auf ungetragener Kleidung sitzen zu bleiben, die irgendwann den Müllberg vergrößert.
Langlebigkeit und Kreislaufsystem
Unsere Produkte sind aus robusten Materialien hergestellt. Die lockeren Schnitte bieten "Luft nach oben". Hierdurch möchten wir erreichen, dass du möglichst lange Freude an unseren Teilen hast.
Und wenn die Luft doch mal knapp wird, kannst du uns die getragenen Kleidungsstücke zurückgeben.
Der robuste Materialmix hat einen Nachteil: er ist schwer zu recyceln. Wir sind aber der Meinung, dass dies ohnehin erst der allerletzte Schritt sein sollte, denn auch hier wird wieder Energie aufgewandt.
Wir setzen alles daran, unsere Teile so lange wie möglich im Kreislauf zu behalten: durch second hand Verkauf, Spenden und Upcycling.
Mehr dazu hier.
Die kleinen Dinge
- Wir drucken unsere Label in den Nacken, statt sie einzunähen. Das kratzt nicht und muss nicht entfernt werden.
- Wir benutzen keine Hangtags, die direkt weggeschmissen werden.
- Unsere bedruckten Beilagen sind klimaneutral mit Ökostrom und Biofarben auf Recyclingpapier gedruckt.
Wir setzen uns also ein für faire und nachhaltige Produktion von Kleidung unter menschenwürdigen Bedingungen aus Biobaumwolle und recyceltem Polyester, hergestellt in Bangladesch. Unsere Produkte werden individuell für Dich angefertigt und entsprechen dem OEKO-TEX®-Standard und den Vorschriften der Fair Wear Foundation.
Wir glauben an zeitlose und langlebige Streetwear ohne Trend-Kollektionen, die nach einer Saison out sind. Durch Second-Hand-Verkauf, Spenden und Upcycling setzen wir uns dafür ein, unsere Produkte so lange wie möglich im Kreislauf zu halten.
Entdecke jetzt unsere nachhaltige Mode und hilf mit, die Fashionbranche zu verändern. Bei uns findest Du faire und nachhaltige Mode aus Biobaumwolle und recyceltem Polyester, produziert in Bangladesch unter fairen Bedingungen, zum Beispiel nach den Grundsätzen der Fair Wear Foundation. Entdecke unsere faire und nachhaltige Mode und hilf aktiv mit, unsere Umwelt und Menschen zu schützen.